Neue Ausgabe der Zeitschrift „Lebendige Vielfalt im Westerzgebirge“ 01/2023

Foto: Matthias Scheffler


„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“
Helmut Schmidt (1918-2015)

Die kürzlich erschienene neue Ausgabe der vom Landschaftspflegeverband Westerzgebirge und dem NABU Aue-Schwarzenberg herausgegebenen Zeitschrift „Lebendige Vielfalt im Westerzgebirge“ beschäftigt sich mit dem Vorschlag der beiden Verbände zu einem Biosphärenreservat in den mittleren und Kammlagen des sächsischen Westerzgebirges, der durchaus vergleichbar mit dem UNESCO-Kulturerbe „Montanregion Erzgebirge“ wäre, nur dass es dabei nicht um das Kulturerbe, sondern das Naturerbe des Westerzgebirges geht. Das weltweite Netz der Biosphärenreservate ist eine erstaunliche Erfolgsgeschichte für diejenigen Regionen geworden, die diesen Titel erhalten haben und wäre auch ein Gewinn für unsere Region und darüber hinaus. Aus Sicht der Verbände hat das Westerzgebirge durchaus das Potenzial dazu und ein Biosphärenreservat in der wald- und moorreichsten Landschaft Sachsens stünde auch dem Freistaat gut zu Gesicht.
Man erfährt in der Zeitschrift, was man genau unter Biosphärenreservaten zu verstehen hat, bei denen es nicht etwa um eine „Naturschutz-Käseglocke“ geht, wie oftmals fälschlicherweise angenommen wird, sondern in denen – neben dem Schutz und der Pflege bestimmter Ökosysteme – gemeinsam mit den hier lebenden und wirtschaftenden Menschen Formen einer nachhaltigen Landnutzung entwickelt werden sollen, die vorbildhaft und nachahmungswürdig für andere Regionen auch nach außen wirken. Letztendlich also geht es um das menschliche Maß und darum, Mensch und Natur näher zusammenzuführen. Das beachtliche Potenzial der Region mit ihren ausgedehnten Hochmooren, ihren blütenbunten Bergwiesen und -weiden, naturnahen Flüssen und Bächen und immer naturnäher werdenden Wäldern wird einschließlich Seitenblicken auf den böhmischen Teil vorgestellt und dabei auch auf Problemfelder und mögliche Modellvorhaben eingegangen. Einige in diesem Zusammenhang besonders wichtige Landschaftsbestandteile der Region, nämlich die Wälder und die Bergwiesen sowie Naherholung und Tourismus werden noch etwas genauer beleuchtet.
Die Zeitschrift ist in allen Stadt- und Gemeindeverwaltungen und Tourismusinformationen der Region, beim Landschaftspflegeverband und in der Naturherberge Affalter (NABU) kostenlos erhältlich.