Eine Konfirmationsstunde der etwas anderen Art

Foto: Matthias Scheffler

Am Dienstag, den 06.10., fand im Pfarrhaus der Evangelischen Kirche in Bockau eine Konfirmandenstunde der etwas anderen Art statt. Zu Gast bei Pfarrer Lippky – seit seiner Kindheit ein begeisterter Bewunderer und Kenner der Vogelwelt – und seinen 12 Schützlingen waren Constanze Schwabe und Matthias Scheffler vom Landschaftspflegeverband Westerzgebirge. Den angehenden Konfirmanden wurde erläutert, welch hohe Bedeutung Kirchgebäude und Friedhof als Lebensraum für unsere Pflanzen und Tiere haben, insbesondere für Fledermäuse und Vögel. Dazu wurden Videos und Bilder aus der Region über Dohlen, Turmfalken, Mauersegler und Fledermäuse gezeigt und auch der immer seltener werdende Igel wurde nicht vergessen. Aber nicht nur theoretisiert wurde, sondern sich auch am Bau von Fledermauskästen ausprobiert. Ein schöner Abschluss war der Ausflug auf den Friedhof. Dort wurden einige schon etwas in die Jahre gekommene oder vom Specht bearbeitete Meisen- und Starennistkästen gegen neue ausgetauscht, wobei der Friedhofsmeister Herr Weck seine Schwindelfreiheit unter Beweis stellte. Aus Sicht des Landschaftspflegeverbandes leistet man in der Bockauer Kirchgemeinde schon viele Jahre hervorragende „Naturschutzarbeit“. Die vielen Nistkästen, die  Hilfe für den Turmfalken im Kirchturm und der ausgezeichnete Baumbestand machen den Bockauer Friedhof zu einer Oase für Tier und Mensch und zu einem der schönsten Friedhöfe in der Region.

Die Veranstaltung war der Auftakt zu einem neuen Projekt des Landschaftspflegeverbandes: „Mehr Natur in Dorf und Stadt“ (siehe unten). Dabei geht es darum, zusammen mit Kindern und Jugendlichen einige öffentlichkeitswirksame Modellvorhaben (Anbringen von Mauerseglerkästen, Schwalbennisthilfen; Schaffung von Igelhaufen usw.) zu machen, um die Bedeutung von Dorf und Stadt als Lebensraum für die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu verdeutlichen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man den wilden Bewohnern unserer Siedlungen hilfreich unter die Arme greifen kann. Einfache Maßnahmen, die dann hoffentlich auch viele Nachahmer finden.

Friedhof Bockau, Foto: Matthias Scheffler